Kunstwerk des Monats

Der Marienleuchter

Dieser Leuchter ist vermutlich das Werk des Kölner Meisters Johann Spee (1508) und gehört in den Kreis bedeutender noch erhaltener Marienleuchter, wie sie zum Beispiel auch in Emmerich, Kalkar oder Erkelenz zu finden sind.
Das Werk wird von der Zahl acht bestimmt. So gibt es über dem schmiedeeisernen Gespränge vier Einheiten; acht Kerzen tragende Engel, vier Doppelfiguren und zwei unterschiedlich hohe Madonnen, darüber zwei Engel, die eine Krone tragen, zwei Geisttauben und zwei Gottvaterfiguren im Strahlenkranz.

Die Zahl acht bezieht sich auf die Auferstehung Christi am „ersten Tag“ der Woche, dem Tag nach dem Sabbat. Die Schrift spricht deshalb vom achten Tag.

Maria wird in der Glaubensgeschichte zum Zeichen des erlösten Menschen, an dem sich die Verheißung Christi beispielhaft zeigt und dadurch alle Menschen durch die Erlösung Christi zum ewigen Leben berufen sind. Die Doppelmadonna erinnert an das Bild der „großen Frau“ in der Apokalypse (Kap. 12). Sie ist umgeben von einem Strahlenkranz (acht spitze und acht geschwungene), ist sie doch die von der Sonne Umstrahlte und von Gott Begnadete. Sie steht hier auf einer Mondsichel und wird so zum Symbol für die Kirche Christi, die aus dessen Kraft dem Bösen standhalten kann und im Glauben an ihn Rettung findet.

 

An der Basis des Leuchters sieht man ein Dämonengesicht. Es stellt Luzifer (= „Lichtträger“) dar, den Engel des Bösen. Maria zertritt als die „große Frau“ diesem Satan den Kopf (Gen 3, 15). Luzifer, der selbst das Licht sein wollte, muss hier zur Strafe den Kerzenkrank des Leuchters im Mund tragen. Es ist ein Bild dafür, dass das Böse endgültig besiegt ist. Im 1. Johannesbrief heißt es dazu: „Alles, was von Gott stammt, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube“ (1 Joh 5,4).

Dass der Leuchter genau in der Mitte der Längsachse der Kirche hängt, zeigt, welche Bedeutung das mit ihm verbundene Verheißungsbild für die hier versammelte Gemeinde beim Vollzug des Gottesdienstes hat. Symbolisiert er doch die Erfüllung der kommenden Verheißung, die in der Feier von Tod und Auferstehung Christi, neu bewusstwerden soll.

Gerne öffnen Sie den angefügten YouTube – Link, der zu dem Bild noch einen hervorragenden marianischen Gesang eines englischen Chores bietet.

https://www.youtube.com/watch?v=SREfVwpQi1I&feature=youtu.be

Großstadtmadonna - von Heinrich Dieckmann

 „Großstadtmadonna“ (von Heinrich Dieckmann   + 1963)   Zum „Hochfest der Gottesmutter Maria“, das am 1. Januar eines jeden Jahres gefeiert wird, ist ein Bild des Kempener Künstlers Heinrich Dieckmann (1890 – 1963) im Blick. Es soll damit zugleich auf sein 60. Todesjahr hingewiesen werden. Er hat das Bild 1926 in Berlin in einer Mischtechnik auf eine Hartfaserplatte gemalt. Es nimmt im Hintergrund das Leben der modernen Großstadt, den Lärm und die vielen Reklameschriften auf. Er wollte aufmerksam machen auf die Madonna mit ihrem Kind und zugleich auch auf die in der Stadt oft nicht wahrgenommen bedrückten Menschen. Dieser stützt schwermütig seinen Kopf mit Händen, als wolle er sich mit geschlossenen Augen gegen die visuellen Reizüberflutung schützen.  Das Bild im roten Grundton wirkt wie eine Vorskizze zum eigentlichen Bild, sind doch die Gesichtszüge der Madonna und des Kindes nur angedeutet. Sie hat das Kind in den rechten Arm genommen und hält ihre linke Hand wie zum Schutz über das Kind. Sie bestimmt deutlich das Bild und wirkt wie eine ruhend stehende Säule inmitten pulsierenden Lebens. Das Bild regt zu einem besinnlichen Verweilen ein. Es hängt neben anderen Werken von Heinrich Dieckmann im nördlichen Turmraum.  

Geburt Christi - Kohlezeichnung von Heinrinch Dieckmann

Diese Kohlezeichnung wurde von Heinrich Dieckmann 1921 gemalt. 2005 wurde das Bild der Gemeinde Mariae Geburt geschenkt.

 

Wolfgang Acht

 

Ein starkes Licht geht von dem Stern oben links aus, der von einem schwebenden Engel getragen wird und dessen starkes Licht Maria zur leuchtenden Gestalt werden lässt. So bestimmt Maria das ganze Bild diagonal. Neben Maria kniet Josef mit ganz verkrampften Händen, als wäre es für ihn noch schwer, diesem Kind die Anbetung zu zollen. Neben Maria, die das Kind in ihren Armen hält und mit der linken Hand den Kopf zärtlich streichelt, kniet ein Engel.

 

Das Kind selbst scheint aufmerksam auf den Stern zu schauen. Zwei Hirten mit Hirtenstab stehen hinter Josef und sind lediglich mit ihren hellen Gesichtern zu erkennen. Sie hatten Engel auf die Geburt dieses messianischen Kindes hingewiesen. Rechts neben Maria steht eine junge Frau, oder ein Engel mit auf der Brust gekreuzten Händen, die auch vom Licht erhellt wird und ganz auf das Kind konzentriert ist.

Der große Kopf im unteren linken Teil des Bildes mit dichtem Bart und der erhobenen Hand, der nicht auf die leuchtende Maria mit ihrem Kind schaut, könnte der Seher Jesaja sein, der dieses Ereignis verheißend beschrieb: „Die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären. Sie wird ihm den Namen Immanuel geben“ (Jes 7, 14).

Das Geschehen spielt sich unter einem Spitzbogen ab. Im Hintergrund erkennt man rechts eine Stadt, wohl Bethlehem, in der Maria, Josef und das Kind keine Herberge finden konnten.

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