Kunstwerk des Monats

Das Ewig-Licht an der Säule vor dem Tabernakel im Chorraum

Passend zu den Kar- und Ostertagen, soll dieses Werk gezeigt werden. Die Ewiglichtampel vor dem Tabernakel ist aus Messing und stammt aus dem 19. Jahrhundert. Ein „ewiges Licht“ gibt es auch in Synagogen vor dem Toraschrein und in allen katholischen Kirchen vor oder beim Tabernakel. Es will auf die Gegenwart Christi im Brot hinweisen, das hier im Tabernakel aufbewahrt wird.

Ein Deutewort des Propheten Jesaja dazu: „Bei Tag wird nicht mehr die Sonne dein Licht sein, und um die Nacht zu erhellen, scheint dir nicht mehr der Mond, sondern der Herr ist dein ewiges Licht, dein Gott dein strahlender Glanz. Deine Sonne geht nicht mehr unter und dein Mond nimmt nicht mehr ab; denn der Herr ist dein ewiges Licht, zu Ende sind deine Tage der Trauer“ (Jes 60, 19-20). 

Der Brauch des ewigen Lichts kam im 13. Jahrhundert in Europa auf. Er orientierte sich an einem seit dem 3. Jh. gepflegten Brauch der Ostkirche, ein Licht vor der Ikonostase aufzustellen (der Bildwand vor dem Altarbereich). Lichter ließ man auch an den Gräbern von Märtyrer brennen. In der Grundordnung des Römischen Messbuchs heißt es dazu: „Nach überliefertem Brauch hat beim Tabernakel ständig ein mit Öl oder Wachs genährtes besonderes Licht zu brennen, wodurch die Gegenwart Christi angezeigt und geehrt wird.“

Dieses Kunstwerk ist umrandet von acht Einheiten und wird so indirekt zum Hinweis auf den „achten“ und „ersten Tag der Woche“, dem Tag der Auferstehung Jesu Christi. Wenn am Gründonnerstag nach der Eucharistiefeier die Hostien an einen anderen Ort der Kirche gebracht werden, um an die beginnende Passion zu erinnern, löscht man dieses „Licht“. Erst nach dem feierlichen Gloria der Osternacht wird es neu mit der Flamme der Osterkerze vor dem Tabernakel angezündet.

 

In den frühen Kirchen gab es zudem den Brauch, ein zusätzliches „ewiges Lichts“ in einer Fensternische des Chorraums aufzustellen, damit dieses Licht, das an die Gegenwart Christi erinnert, auf dem die Kirche umgebenden Friedhof sichtbar wurde. Das Licht des Auferstandenen sollte den Toten, aber auch den Trauernden leuchten und an die Verheißung der Auferstehung erinnern. Die heutigen Grablampen erinnern noch an diesen Brauch.

Das große Missionskreuz im Turmraum

Dieses Kreuz erinnert an die „Volksmissionen“, die in regelmäßigen Abständen in der Fastenzeit in den Gemeinden von auswärtigen Ordensleuten gehalten wurden. Es waren vor allem Ordenspriester aus dem Predigerorden der Redemptoristen. Sie hielten sogenannte „Christenlehren“, führten Bußandachten mit anschließender Beichte durch und feierten besondere Gottesdienste mit eindringlichen, oft mahnenden Predigten. Durch diese intensive Unterrichtung der Glaubensinhalte sollte eine Glaubenserneuerung der Gemeindemitglieder bewirkt werden. Gleichzeitig sollten sie dazu motivieren werden, sich auf den Weg des Glaubens und auf die Nachfolge Christi zu besinnen.

Heute gibt es andere Formen in der Advents- und Fastenzeit. Das Kreuz mit dem Gekreuzigten im Turmraum zieht beim Eintritt in die Kirche zuerst den Blick auf den, der der eigentliche Herr ist und durch seinen Tod und seine Auferstehung die Welt erneuert hat.

Die Jahreszahlen der „Missionen“ 1897 / 1907 / 1929 / 1936 und 1951 sind eingraviert. Bis 1960 hing das Kreuz im nördlichen Seitenschiff.

Die heilige Sippe

Dieses Bild der „heiligen Sippe“ befindet sich in der Mitte der unteren Bildreihe des Kreuzaltars. Darüber befindet sich die zentrale Kreuzszene, die den Namen des Altars bestimmt.
Alle Figuren tragen feine Kleidung. Dargestellt sind die drei Töchter der heiligen Anna. Der linken sind zwei und der rechten ein Kind zu geordnet und Maria sitzt direkt neben ihrer Mutter mit ihrem Kind Jesus. Folglich müssten vorne sechs Kinder zu sehen sein, doch aus drei Kindern wurden Anfang des 20. Jh. nach einem Diebstahl der mittelern Kindergruppe die Figuren nachgeschnitzt. Daraus wurden jetzt drei musizierende Engel. Das Bild zeigt die „Familie“ um Jesus, in der das siebte (heilige Zahl) Kind ist.

1969 erfolgte ein weiterer Raub von Einzelfiguren aus der linken Gruppe der Beschneidung, aus dieser Darstellung und dem Marienbegräbnis rechts. Der Schnitzer und Restaurator Wilhelm Hable aus Meerbusch erstellte daraufhin 1971 nach schwarz-weißen Fotos exakte und gekonnte Kopien. Bei der Farbgebung orientierte er sich an den anderen Schnitzbildern. Die Kopien sind so gut, dass vielen Betrachtern der Raub nicht auffiel. Im Februar 2016 wurden in Maria Lach diese und andere Figuren aus rheinischen Kirchen anonym im Klostergarten abgestellt. Nach Recherchen des Bundeskriminalamtes und des Denkmalschutzes konnten die Figuren den jeweiligen Kirchen wieder zugeordnet werden. Inzwischen sind nach fachmännischer Restaurierung die kostbaren Originale wieder hier zu sehen.

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