Diese neugotischen Kerzenständer wurden in den 1990er Jahren von Propst Reuter beim Restaurator Coivers in Kevelaer erworben. Sie stehen heute neben dem Zelebrationsaltar beziehungsweise auf der unteren Stufe zum Chorraum. Es handelt sich um sechs Messing-Kerzenständer in drei verschiedenen Höhen (88 cm, 95 cm und 110 cm). Die vier größeren Leuchter sind zusätzlich mit einem Kronenkranz versehen.
Die Kerzenständer stehen jeweils auf sechs runden Knäufen, die von dreieckigen Füßen getragen werden. Ihre Gestaltung greift Formen der gotischen Architektur auf, was sich auch in den insgesamt zwanzig aufgetragenen Fenstermotiven widerspiegelt. An den beiden kleinsten Leuchtern befinden sich im mittleren Bereich kleine Heiligenfiguren, die unter gotischen Baldachinen stehen. Dargestellt sind Maria mit zwei Kindern – Jesus und vermutlich Johannes der Täufer. Im Lukasevangelium (Kapitel 1 und 2) werden die Geburten beider bezeugt.
Weitere Figuren zeigen die heilige Helena mit dem Kreuz, das sie der Überlieferung nach im 3. Jahrhundert in Jerusalem gefunden haben soll, sowie die heilige Elisabeth von Thüringen, die ein Brot in der Hand hält – Sinnbild ihrer Barmherzigkeit und der Hilfe, die sie den Armen zukommen ließ.
Wolfgang Acht

Der Maler des Ölgemäldes dieser brabantischen Arbeit aus der Zeit um 1520/30 ist unbekannt. Vermutet wird, dass das Bild einst zum heute nicht mehr erhaltenen Salvatoraltar gehörte. Die Bildform lässt sich zudem mit der Retabelform des oberen Bereichs des Jakobus-Antonius-Altars im linken Seitenschiff vergleichen.
Im Vordergrund erscheinen zwei Stifterfiguren: links ein Mann in Amtsrobe sowie eine Frau mit zum Gebet gefalteten Händen, die einen roten Rosenkranz hält. Rechts kniet ein jüngerer Weltpriester im weißen Rochett, in den Händen einen Palmzweig. An der Spitze des in Dreiecksform komponierten Bildes kniet Maria vor dem Jesuskind, begleitet von Engeln. Links steht Josef mit einer Kerze; rechts sieht man ein bäuerliches Paar, das auf die Hirten verweist, die der Überlieferung nach als erste zur Krippe kamen.
Im oberen Teil des Gemäldes gliedern zwei Pilaster drei einzelne Szenen. In der Mitte hält ein schwebender Engel ein Wappen über einer Stadtlandschaft. Das Wappen zeigt links ein goldenes Feld mit Andreaskreuz und rechts drei rote Querbalken. Dessen genaue Zuordnung ist ungeklärt; möglicherweise handelt es sich um das Wappen der abgebildeten Stifter. Links ist die Verkündigungsszene dargestellt: Maria sitzt in einem kleinen, tempelartigen Raum auf einem Stuhl. Oben rechts folgt die Darstellung der Beschneidung Christi. Der Tempel dient hier als Symbol für Maria, die den Gottessohn geboren hat und somit selbst zu einer Art „Tempel“ für ihn wird.
Wolfgang Acht
Vier aus Holz geschnitzte Leuchter-Engel, von denen hier zwei gezeigt werden, sind zu erwähnen. Es handelt sich um eine niederrheinische Arbeit von Ende des 15. Jh. Sie tragen schwer wirkende Leuchter mit Zinnenkranz. Sie haben lange, lockige Haare und sind mit Alben und Chormänteln bekleidet. In ihrer Haltung sind sie jeweils als Paare konzipiert.
Zwei von ihnen flankieren das Gnadenbild, die anderen beiden stehen in der Sakristei. Alle vier dürfen ursprünglich dieses Gnadenbild flankiert haben, als es noch an der ersten linken Säule vor dem Chorraum stand. Als die Marienkapelle am nördlichen Kirchenschiff für das Gnadenbild angefügt wurde, bekamen sie ihren neuen Platz.
Wolfgang Acht

