Kunstwerk des Monats

Das große Missionskreuz im Turmraum

Dieses Kreuz erinnert an die „Volksmissionen“, die in regelmäßigen Abständen in der Fastenzeit in den Gemeinden von auswärtigen Ordensleuten gehalten wurden. Es waren vor allem Ordenspriester aus dem Predigerorden der Redemptoristen. Sie hielten sogenannte „Christenlehren“, führten Bußandachten mit anschließender Beichte durch und feierten besondere Gottesdienste mit eindringlichen, oft mahnenden Predigten. Durch diese intensive Unterrichtung der Glaubensinhalte sollte eine Glaubenserneuerung der Gemeindemitglieder bewirkt werden. Gleichzeitig sollten sie dazu motivieren werden, sich auf den Weg des Glaubens und auf die Nachfolge Christi zu besinnen.

Heute gibt es andere Formen in der Advents- und Fastenzeit. Das Kreuz mit dem Gekreuzigten im Turmraum zieht beim Eintritt in die Kirche zuerst den Blick auf den, der der eigentliche Herr ist und durch seinen Tod und seine Auferstehung die Welt erneuert hat.

Die Jahreszahlen der „Missionen“ 1897 / 1907 / 1929 / 1936 und 1951 sind eingraviert. Bis 1960 hing das Kreuz im nördlichen Seitenschiff.

Die heilige Sippe

Dieses Bild der „heiligen Sippe“ befindet sich in der Mitte der unteren Bildreihe des Kreuzaltars. Darüber befindet sich die zentrale Kreuzszene, die den Namen des Altars bestimmt.
Alle Figuren tragen feine Kleidung. Dargestellt sind die drei Töchter der heiligen Anna. Der linken sind zwei und der rechten ein Kind zu geordnet und Maria sitzt direkt neben ihrer Mutter mit ihrem Kind Jesus. Folglich müssten vorne sechs Kinder zu sehen sein, doch aus drei Kindern wurden Anfang des 20. Jh. nach einem Diebstahl der mittelern Kindergruppe die Figuren nachgeschnitzt. Daraus wurden jetzt drei musizierende Engel. Das Bild zeigt die „Familie“ um Jesus, in der das siebte (heilige Zahl) Kind ist.

1969 erfolgte ein weiterer Raub von Einzelfiguren aus der linken Gruppe der Beschneidung, aus dieser Darstellung und dem Marienbegräbnis rechts. Der Schnitzer und Restaurator Wilhelm Hable aus Meerbusch erstellte daraufhin 1971 nach schwarz-weißen Fotos exakte und gekonnte Kopien. Bei der Farbgebung orientierte er sich an den anderen Schnitzbildern. Die Kopien sind so gut, dass vielen Betrachtern der Raub nicht auffiel. Im Februar 2016 wurden in Maria Lach diese und andere Figuren aus rheinischen Kirchen anonym im Klostergarten abgestellt. Nach Recherchen des Bundeskriminalamtes und des Denkmalschutzes konnten die Figuren den jeweiligen Kirchen wieder zugeordnet werden. Inzwischen sind nach fachmännischer Restaurierung die kostbaren Originale wieder hier zu sehen.

Bild Johannes des Täufers

Dieses Bild der Taufe Jesu durch den Täufer Johannes wurde 1898 von Gerhard Dünner auf Kupfer gemalt und hängt in der Taufkapelle, in der die Kinder getauft werden. Dort, wo auch schon Thomas von Kempen getauft wurde, kann die Gemeinde nachvollziehen, was Jesus selbst an sich geschehen ließ, als er sich von Johannes dem Täufer im Jordan taufen ließ.

Jesus und der Täufer stehen in einer einsamen Flusslandschaft. Das Bild dürfte eine Anlehnung an ein Gemälde von Andrea del Verocchio und Leonardo da Vinci sein, das in den Offizien von Florenz hängt. Dort wird der Künstler wohl eine Abbildung des Werkes gesehen haben.

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