Dieses große Kunstwerk (H 245 cm, L 305 cm, T 109 cm) des Klever Künstlers Gerd Brüx im Stil des beginnenden 20. Jahrhunderts, ist aus Eichenholz geschnitzt und wurde 1926 in der Kirche aufgestellt. Die Segnung des Denkmals erfolgte durch den aus Hüls stammenden Armeebischof Dr. Heinrich Joppen am 12. Dez. 1926.
Dieses Krieger- und Ehrenmal wurde als Denkmal für die Kempener Soldaten aufgestellt, die im Ersten Weltkrieg gefallenen waren. Auf der zur Kirche hinweisenden Rückwand sind in 16 Feldern deren 259 Namen in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Unter dem Bild steht in großen Lettern ein Wort aus dem Johannesevangelium: „Es gibt keine größere Freude, als sein Leben für die Freunde zu geben“ (Joh 15, 13).
Jesu Leichnam wird von Maria (links) und Johannes (rechts) beweint. Johannes trägt in seinen Händen Nägel und Dornenkrone. Für die vier trauernden Engel im Hintergrund sollen Kempener Kinder Portrait gestanden haben. Das eindrucksvolle Werk bekundet die Betroffenheit über die Gefallenen des ersten Weltkriegs.
Auch dieses Werk stammt vom Kempener Künstler Heinrich Dieckmann (1890 – 1963). Es ist über dem Gnadenbild Mariens in der eigens gebauten Mariennische zu finden. Zu sehen sind vier Marienverehrer, in deren Nimben die betreffenden Namen zu lesen sind. Unter den Darstellungen finden sich Zitate der Anrufungen aus der „Lauretanische Litanei“, in der Maria im Mittelpunkt steht.
(von links nach rechts):
· Bernhard von Clairvaux: mit einem Wappen zu seinen Füßen, darunter die Anrufung: „Zuflucht der Sünder“;
· Bernadette von Lourdes: sie zeigt mit der linken Hand auf die Marienstatue, darunter die Anrufung: „Heil der Kranken“;
· Dominikus: mit einem Rosenkranz in der linken Hand, darunter die Anrufung: „Hilfe der Christen“;
· Hermann-Josef von Steinfeld: mit einem Apfel in der linken Hand, darunter die Anrufung: „Mutter der Gnade“. Der Apfel in seiner Hand erinnert an die Legende, dass er als Schüler Maria mit dem Kind in der Kirche „Maria im Kapitol“ einen Apfel geschenkt haben soll, den Maria für ihr Kind angenommen habe.
Über den Dargestellten sieht man im Maßwerk eine blaue Lilie (blau ist die Marienfarbe).
Das große aus Eichenholz geschnitzte Werk (Ende des 15. Jh/ Breite 2,30 cm, Höhe 3,90 cm), ist erstaunlich detailreich ausgeführt. Es wurde von Johannes Gruter im Jahr 1486 geschnitzt, der auch die Chorgestühle der Kirche fertigte.
Es wurde in Auftrag gegeben, um den Wunsch des Kölner Erzbischofs Hermann IV. von Hessen zu entsprechen, bei seinen Besuchen in Kempen einen angemessenen bischöflichen „Zelebrationsstuhl“ vorzufinden. In der Mitte war sein Platz als Hauptzelebrant, rechts und links der Platz des Diakons und Subdiakons (Kleriker niedrigerer Weihestufen), die früher bei Messen neben dem Zelebranten als Assistenten mitwirkten.
Im Baldachinbereich sind fünf qualitativ hochwertige aus Holz geschnitzte männliche Gestalten mit Musikinstrumenten zu sehen, einer wohl König David mit der Harfe. Sie wollen als Musiker gleichsam auf den Lobgesang im Gottesdienst verweisen. Im Sitzbereich sieht man als Wangenfigur links Christus als Salvator (Retter) mit dem Buch des Lebens. Er ist der, der die Mitte des Glaubens darstellt. Rechts steht Petrus ebenfalls mit Buch (Heilige Schrift) und Schlüsseln (sein Attribut). Diesem galt stellvertretend für die Apostel doch Jesu Wort: „Dir werde ich die Schlüssel des Himmelreiches geben“ (Mt 16, 19). Diese etwas einfacher gestalteten Figuren dürften von einem anderen Schnitzer geschaffen und später hinzugefügt worden sein.
Auf der Rückwand des Zelebrationsstuhls (nur vom Chorumgang aus zu sehen), erkennt man rechts das Wappen des Kölner Erzbischofs Hermann IV. von Hessen (geb. 1449, der „Friedsame“ genannt) mit dem hessischen Löwen, in der Mitte das Kreuz mit den „Leidenswerkzeugen Christi“ und links das Stadtwappen von Kempen. Es ist die früheste Darstellung des Wappens.
Die Kempener stifteten ihrem Landesherrn 1486 dieses Schnitzwerk. Dieser spendete daraufhin ein Glasfenster mit der hl. Ursula oberhalb der Sakristei, das nicht mehr vorhanden ist.