Zwei romanische Konsolen an den Säulen vor dem Chorraum

Die beiden romanischen Konsolen an den vorne gegenüberliegende Pfeilern zeigen zwei Gesichter, bzw. Köpfe. Sie waren ursprünglich Zeichen für die Zuordnung der Gläubigen nach den Geschlechtern: Links der Kopf mit einer Haube und demütig geschlossenen Augen, ein Hinweis für die Seite der Frauen, kamen doch Ehefrauen, wie es früher hieß, mit der Hochzeit „unter die Haube“. Rechts der unbedeckte Kopf, der Hinweis für die Männer.

Nach der großen Renovierung der 90er Jahre, wurden diese Konsolen in der Tradition erzählender Theologie vom Malermeister Günter Krumbach zu biblischen Aussagen umgestaltet. So zeigte nun der linke Kopf mit den verschlossenen Augen und Ohren den „ungläubigen“ Menschen, der sich der frohen Botschaft verschließt, und rechts mit offen Augen und Ohren den für die Botschaft offenen Menschen. Die Deutung wird dadurch verstärkt, dass über dem Kopf links ein Strauß zu sehen ist, der seinen Kopf in den Sand steckt, sowie zwei welkende Zweige, während an der rechten Seite ein aufschwingender Adler und hochwachsende Zweige erkennbar sind.

Wolfgang Acht

Zum Seitenanfang