Rosenkranzfenster - Das Rosenkranzgesätz: "Den Du, o Jungfrau, geboren hast."

Das Hauptbild

Über der Szene der Geburt Jesu hält ein Engel das Spruchband: „Gloria in excelsis deo“ (= Ehre sei Gott in der Höhe). Maria, wieder mit blauem Unter- und weißem Obergewand, kniet mit gefalteten, auf das Kind hinweisenden Händen. Josef steht hinter ihr mit Hirtenstab, bekleidet in rotem Mantel und weißen Untergewand. Vor dem Kind, in einer von einem Strahlenkranz umgebenen Krippe, knien drei anbetende Engel.

Links sind drei Hirten zu sehen, einer hat die Hände gefaltet, der andere trägt einen Stab und ein Lamm, der dritte spielt auf einem Blasinstrument.

Im unteren Teil des Fensters sind zu sehen:

Rechts die hl. Helena mit dem Kreuz (sie soll es in Jerusalem gefunden haben) und links Kaiser Konstantin. Beide tragen weiße Gewänder (liturgischer Gewandung wie beim Weihnachtsfest). Helena und Konstantin stehen für die „öffentliche Geburt“ des Christentums, also für die offizielle Anerkennung des Christentums im römischen Weltreich. 

Typologischer Bezug zur Geburt Jesu:

Dargestellt ist in der Mitte die Begegnung Mose mit Gott Jahwe am Dornbusch. Neben ihm sind die Schafe zu sehen, die er für seinen Schwiegervater hütete. Mose zieht gerade seine Schuhe aus. Im Spruchband werden die Worte Jahwes zitiert: „solve calceamentum de pedibus tuis.“ Locus“ = „Ziehe deine Schuhe aus, der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden“ (Ex 3, 5).

So wird der Zusammenhang zwischen der „Erstbegegnung“ Gottes mit einem Menschen und der „Gottbegegnung“ in Jesus erkennbar. Gott steigt in Jesus Christus erneut herab, wie er es für das Volk Israel tat, um es aus Ägypten zu befreien. Mit Jesus steigt er erneut „herab“, um durch sein Leben, Sterben und Auferstehung alle Menschen zu befreien.

Wolfgang Acht

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