Antonius - Jakobus - Altar Rückseite

 Von der Gemäldetafel auf der Rückwand des Altars befindet sich der untere Teil in der Taufkapelle der Kirche, der obere im Sakralmuseum in Kempen. Den linken und rechten Flügel der Rückwand kann man nur in der Advents- und Fastenzeit sehen, weil dann die Seitenflügel den Mittelschrein des Altars bedecken.  

Die Bildthemen sind ebenso wie die der Vorderseite einer alten Antonius- Legende entnommen. Sie zeigen rechts die Bekehrung des Zauberers Hermogens und links die Berufungsgeschichte des Antonius sowie seinen Besuch bei dem eremitischen Gefährten Paulus von Theben.  

Der obere Mittelteil im Sakralmuseum zeigt Bilder der sogenannten Patraslegende. Ein Vater pilgert mit seinem Sohn nach Santiago. Der soll in einer Herberge einen Silberbecher gestohlen haben, dem ihm jedoch die Tochter des Hauses, die Interesse an ihm hatte, in den Rucksack gesteckt hatte. Er wurde zum Tod verurteilt und an einen Galgen gehangen. Tief traurig geht der Vater weiter. Als er auf dem Rückweg wieder in Patras ist, findet er seinen Sohn am Galgen noch lebend vor. Die Fürsprache beim Heiligen Jakobus hatte ihn gerettet. Noch heute befindet sich deshalb an der dortigen Kirche ein Hühnerstall mit Hahn und Hennen über dem seitlichen Eingang. Bei Gottesdiensten kommt es vor, dass ein Hahnenschrei oder das Gegacker der Hühner stört.  

Die unteren drei Bilder des Mittelteils zeigen drei Szenen von Antonius. Links sieht man Antonius, der seinen Freund Paulus von Theben tot auffindet. Im Hintergrund graben Löwen schon das Grab. In der Mitte sieht man, wie Antonius durch den Teufel, eine nackte Schönheit mit einer Schlange zu ihren Füßen versucht wird. Die Eule symbolisiert das Licht, das die dunkle Nacht der Versuchung erhellt. Rechts wird Antonius von Jesus Christus besucht, der ihn für seine Lebenshaltung segnet.  

Wolfgang Acht        

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